Der Stoffwechsel – Netzwerk aus Zellen

Der Stoffwechsel sorgt dafür, dass wir denken, atmen, lieben und wachsen, er ist unsere innere Zentrale. Wir sind ständig bemüht, ihn auf Höchstleistung zu trimmen und anzukurbeln, doch eigentlich wissen wir gar nicht genau, was der Stoffwechsel im Inneren so macht.

Bei Diäten und Übergewicht wird oft vom Stoffwechsel gesprochen, aber er ist für viel mehr zuständig, als nur für die schlanke Linie. Er treibt alle chemischen Prozesse im Körper an, er ist der Motor des Lebens. Ohne den Stoffwechsel gibt es keine Fortpflanzung, kein Wachstum, keine Liebe, keine Lust und auch keine Kreativität. Der Stoffwechsel arbeitet leise, aber äußerst effektiv. Ohne Pause, Tagein und Tagaus sichert er die Qualität unserer Zellen, indem er sie neu- oder umbaut. Überflüssiges lässt er verschwinden und was kaputt ist, wird repariert. Der Körper wird entgiftet und neue Energie wird gewonnen. 40 bis 60 Kilogramm Energie werden vom Stoffwechsel täglich produziert und dort hin-gebracht, wo sie gebraucht wird.

Stoffwechsel – ein hochkomplexes Netzwerk

Wenn wir dem brandaktuellen System des Stoffwechsels auf den Grund gehen, entdecken wir mit Faszination, dass es nicht nur den einen gibt, denn der Stoffwechsel besteht aus 80 Billionen Zellen und alle haben einen eigenen Motor. Aber jede Zelle braucht die andere, denn sie arbeiten in einem Team und bilden so eine gigantische Stoffwechselfabrik. Eigentlich genau wie bei einem großen Orchester, jeder einzelne spielt ein Instrument und zusammen machen sie Musik.

All diese Zellen haben hunderte von verschiedenen Aufgaben, so können sie Nägel und Haare wachsen lassen, Sauerstoff transportieren oder für Fortpflanzung sorgen. Der Stoffwechsel arbeitet komplex wie ein Radwerk und ist so auch anfällig für Störungen. In unseren Zell-Hochöfen kann auch unser Lebensstil Spuren hinterlassen, was zu ernsthaften Beschwerden führen kann.

Doch wie funktioniert der Stoffwechsel eigentlich, was treibt ihn an und woher nimmt er die Kraft?

Stoffwechsel SpeedEin paar Tropfen Wasser, Erde und Sonnenschein, wie bei einer Pflanze, reicht bei uns Menschen nicht, um zu gedeihen. Damit wir gesund bleiben, benötigt unser Körper regelmäßig Nähr- und Vitalstoffe, welche aus der Nahrung herausgezogen werden. Aber bevor der Stoffwechsel etwas abbekommt, wandert die Nahrung erst durch die Speiseröhre, dann kommt sie in den Magen, wo sie vorab zerlegt und zu Brei verarbeitet wird. Die Stoffe, welche für den Körper wichtig sind, werden dem Körper erst im Dünndarm entzogen. Hier sprechen wir von Kohlenhydraten, Fetten, Proteinen und Vitaminen, welche dann vom Darm in den Blutkreis wandern. Der Blutkreislauf ist das Verteilungszentrum der Nährstoffe, nur so gelangen sie in sämtliche Zellen des Körpers und so gewinnen wir auch unsere Energie.

Kommt zu viel Energie im Körper an, weil wir mehr essen, so wird diese eingelagert als Fettkörper in der Leber oder als Hüftgold. Es sind aber auch Rücklagen für Notzeiten, wenn der Lieferservice nicht so klappt. Aber unser Organismus hat auch diverse Depots, um unseren Körper bei Mangel an Nährstoffen am Laufen zu halten. Wenn kein Zucker gespeichert ist und auch keine Fettdepots vorhanden sind, geht es an die Muskulatur.

Nährstoffe kommen aus der Nahrung

Manche Sportler versorgen sich bei den Wettkämpfen mit Bananen oder auch Datteln, aber sie liefern nur einen geringen Teil an Energie und somit wünschen sich viele den Stoffwechsel einer Fledermaus. So werden bei dem Marathonläufer nach 30 Kilometer die Beine schwer, während die Fledermaus Stunde um Stunde auf Achse ist und auf Insektenjagd geht. Der Unterschied liegt darin, dass Fledermäuse auch während des Fluges fressen und in der Lage sind, Insekten unmittelbar in Energie umzuwandeln. Wenn wir Menschen Nahrungsbestandteile gleich in Energie umwandeln wollen, benötigen wir diverse Werkzeuge, wie Enzyme und Hormone. Für den Umbau und die Weiterleitung der Nährstoffe spielen sie eine wichtige Rolle. Unser Stoffwechsel wird von Hormonen gelenkt, die Enzyme kontrollieren diese Arbeit und sind die Wachmacher der Zellen.

Die Phasen des Stoffwechsels

Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass unser Stoffwechsel während des Lebens 4 Phasen durchwandert. Dabei wurde auch festgestellt, dass der Stoffwechsel im Babyalter auf Hochtouren läuft und nicht, wie angenommen, während der Pubertät. Der Gesamtumsatz nimmt dann bis zum 20ten Lebensjahr ständig ab und bleibt anschließend bis zum 60ten Lebensjahr stabil. Die Energiegewinnung wird etwa ab dem 63ten Lebensjahr weniger. Trotzdem ist es auch eine Frage des Lebensstils, ob der Stoffwechsel dann vor sich hin dümpelt oder noch aktiv ist. Wir haben glücklicherweise die Möglichkeit, auf unsere Stoffwechsel einzuwirken und ihn anzuregen.

Aber so viel wir uns auch bemühen, im Fokus für den Stoffwechsel stehen unsere Gene. Genauso ist es auch bei den Tieren, so schafft ein Faultier im Busch gerade einmal 40 Meter am Tag, weil sie einfach faul sind. Ihr Stoffwechsel hat sie zu einem Leben in Zeitlupe verdammt, denn er arbeitet um das Sechsfache langsamer als der einer Hauskatze. Das Resultat, Faultiere haben sehr wenig Muskeln und schlafen täglich 20 Stunden. Somit verschlafen sie über die Hälfte ihres Lebens, denn Faultiere werden nur etwa 40 Jahre alt. Anders ist es bei den Kollegen Maus, Igel und Murmeltier. Sie machen Winterschlaf mit reduziertem Stoffwechsel, hängen diese verlorene Zeit aber an die Lebenszeit dran.

Auch gesundes Essen und Fastentage sollen sich positiv auf den Körper auswirken und vielleicht auch das Leben verlängern. Aber das sollte im Auge behalten werden, denn ein Leben lang Kalorien zählen, möchte auch keiner.

Mit diesen Tricks kommt der Stoffwechsel auf Tour!

Nahrung

Von allem, was wir essen, wird der Stoffwechsel beeinflusst. Die erste Regel, in anzuregen, ist gut kauen und scharfes Essen. Am besten geeignet sind hier Ingwer und Chili. Wer gut kaut, so etwa 30-mal pro Bissen, verwertet die Nahrung optimal.

Sport

Die Muskulatur ist unsere Mobilität, unsere Selbstständigkeit und auch das größte Stoffwechselorgan. So ist Bewegung ein wichtiger Schritt, um den Kalorienverbrauch zu erhöhen. Auch im Alter können wir durch Training die Muskelmasse erhöhen und die Muskulatur kräftigen.

Schlaf

Auch der Stoffwechsel braucht seinen Schlaf, auch wenn er nie schläft. Um den Stoffwechsel komplett durcheinander zu bringen, reicht bereits eine Woche Schlafmangel. Um eine optimale Leistungsfähigkeit, psychische Gesundheit und Wohlbefinden zu erreichen, benötigt der Körper eines Erwachsenen etwa 7 Stunden Schlaf.

Trinken

Ohne Wasser läuft in unserem Körper gar nichts, denn es ist der Treibstoff für wichtige Stoffwechselprozesse. So benötigen Erwachsene täglich etwa 30 Milliliter Wasser pro Kilo Körpergewicht. Mineralwasser oder direkt aus dem Hahn.

Eiweiß

Eiweiß zu verarbeiten, verbraucht viel Energie. Aus diesem Grund ist Eiweiß ein Turbo für den Stoffwechsel, hält lange satt und kann so auch eine Diät unterstützen. Reich an Eiweiß sind Milchprodukte, Nüsse, Eier, Fisch, Geflügel und Hülsenfrüchte.

(Alle Angaben ohne Gewähr)

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