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Der Body Maß Index: Was du wissen musst

Body Maß Index

Der Body Maß Index (BMI) ist ein Konzept, das oft missverstanden wird. Viele Menschen sehen ihn als Idealwert oder als Vorgabe, doch das war nie die Absicht der Erfinder. Lass uns einen genaueren Blick darauf werfen, was der BMI tatsächlich aussagt und wie du ihn für dich nutzen kannst.

Ursprung des Body Maß Index

Der BMI wurde im Jahr 1832 von dem belgischen Statistiker Adolphe Quetelet entwickelt. Quetelet interessierte sich hauptsächlich für Sozialstatistik und nicht für Gesundheit oder Ernährung. Er schuf den Quetelet-Index, um das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße in der Bevölkerung zu analysieren. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der BMI von Ignaz Kaup weiterentwickelt, der sich ebenfalls eher für Sozialhygiene als für individuelle Gesundheit interessierte.

Was der Body Maß Index aussagt

Der BMI zeigt das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße. Er dient als grober Richtwert und wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weiter popularisiert. Ein BMI über 30 kann auf ernsthafte gesundheitliche Probleme hinweisen. Dennoch ist der genaue Punkt, an dem Über- oder Untergewicht beginnt, individuell verschieden und kann nicht allein aus einer Tabelle abgelesen werden.

Grenzen des BMI

Der BMI hat seine Grenzen. Zum Beispiel gelten Kraftsportler oft als übergewichtig, weil Muskeln mehr wiegen als Fett. So würde ein Athlet wie der Fußballer Oliver Kahn oder der Boxweltmeister Wladimir Klitschko nach dem BMI als „zu dick“ gelten, obwohl sie in hervorragender körperlicher Verfassung sind. Auch bei Kindern und Jugendlichen stößt der BMI an seine Grenzen, da hier Alter und Geschlecht berücksichtigt werden müssen. In der Kindermedizin verwendet man Perzentilen, um Normwerte zu bestimmen.

BMI und Ernährung

Trotz seiner Grenzen kann der BMI als Indikator dienen. Wenn du mit deinem Gewicht unzufrieden bist oder dein Arzt dir empfiehlt, dein Gewicht zu ändern, kann der BMI dir eine Orientierung bieten. Eine gesunde Ernährung mit Schwerpunkt auf pflanzlicher Vollwertkost und regelmäßiger Bewegung sind wichtige Faktoren, um dein Gewicht zu managen.

Kritik am BMI

Der BMI ist in den letzten Jahren zunehmend in die Kritik geraten. Viele Experten sehen ihn als überbewertet, da er Muskelmasse nicht berücksichtigt. Alternativen wie die Waist-to-Height-Ratio (Taillen-Höhen-Verhältnis) bieten eine differenziertere Betrachtung. Die Fettverteilung im Körper – ob du eher ein „Apfel-“ oder „Birnentyp“ bist – beeinflusst ebenfalls deine Gesundheit und wird vom BMI nicht erfasst.

Alternativen zum Body Maß Index

Es gibt verschiedene Alternativen zum BMI, die versuchen, dessen Schwächen zu umgehen. Der Broca-Index, der Ponderal-Index und der Body Adipositas Index (BAI) sind einige Beispiele. Diese Indizes berücksichtigen Aspekte wie das Volumen des Körpers oder den Hüftumfang. Moderne Methoden wie die bioelektrische Impedanz Analyse können den Körperfettanteil genauer messen.

Ein neuerer Ansatz ist der A Body Shape Index (ABSI), der Größe, Gewicht und Bauchumfang berücksichtigt. Allerdings ist ABSI komplex zu berechnen und wird in der medizinischen Praxis noch nicht breit angewendet.

Fazit

Der BMI ist ein nützliches Werkzeug, aber es ist wichtig, seine Grenzen zu kennen. Er sollte nicht als alleiniger Maßstab für deine Gesundheit betrachtet werden. Wenn du deinen BMI berechnest und er ungewöhnlich hoch oder niedrig ist, konsultiere einen Arzt, um weitere Untersuchungen durchzuführen. Es gibt viele Faktoren, die deine Gesundheit beeinflussen, und der BMI ist nur einer davon. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Ernährung, Bewegung und individuelle Körpermerkmale berücksichtigt, ist der beste Weg, um deine Gesundheit zu optimieren.

(Alle Angaben ohne Gewähr)